Aquaristik: zwischen Hobby & Tierwürde
  Gewässertypen
 
Es gibt 3 Gewässertypen, Klarwasser, Weißwasser, Schwarzwasser, aber auch einige ganz spezielle Gewässer (Seen in Sulawesi, Malawi, Victoria und Tanganjika), in denen nur ganz bestimmte Tierarten vorkommen, die nirgendwo anders leben können und sich mit der Evolution genau auf das Leben in solchen Gebieten spezialisiert haben.  
Alle Gewässertypen sind von bestimmten Faktoren abhängig, die ich hier zu verdeutlichen versuche. 

Klarwasser

Beispiel für Klarwasser: Rio Tapajós, Rio Xingu, Rio Guaporé

"Klarwasser" findet man in vielen Flüssen, derer Bodengrund mit Kies oder Sand bedeckt ist. Da es wie destiliertes Wasser ist, lösen sich somit kaum Stoffe darin. Das Wasser bleibt somit rein und klar, sodass man bis zu 4 Meter tief sehen kann. Der Ph-Wert liegt im säuerlichen Bereich. Zu den Klarwassergewässern zählen auch die Blaugrünen Flüsse, die so sauber sind, dass man ohne Weiteres aus ihnen trinken kann.


Schwarzwasser

Beispiel für Schwarzwasser: Rio Negro

"Schwarzwasser" ist spezielles Wasser, welches dort zu finden ist, wo Flüsse durch Sumpfwälder fließen, in denen viel Totholz und Laub im Wasser liegen bleiben. Diese organischen Stoffe geben Huminsäure ins Wasser ab, welche es ansäuert und bräunlich färbt. Huminsäure wirkt desinfizierend, sodass viele Schwarzwasserfische (vor allem Zwergbuntbarsche) sehr empfindlich auf eine niedrigere Konzentration von Huminsäure reagieren. Schwarzwassergewässer können sogar undurchsichtig colafarben sein, man sieht den Boden also nicht, deswegen sollte im Aquarium möglichst ein dunkler Bodengrund gewählt werden. Trotz dukler Färbung bleibt das Wasser aber klar, da keine Schwebstoffe gelöst werden. Es ist praktisch Kalkfrei und hat eine Sichttiefe von etwa einem Meter. Richtiges Schwarzwasser ist sehr weich, weswegen dort der Ph-Wert bis auf 4 sinkt. Im Aquarium sollte der Wert 6 nicht überschreiten und bestenfalls um 5 - 5,5 liegen. Eine dunkle Atmosphäre ist bei vielen Fischen ein Muss. Nur so kommen die leuchtenden Farben (z.B. Roter Neon aus dem Rio Negro) schön zum Vorschein, welche auf gesunde Tiere hindeuten, die sonst bei zu hellem Licht einfach verblassen und kränklich wirken. 


Weißwasser

Beispiel für Weißwasser: Rio Solimões

"Weißwasserflüsse" schwemmen während der Regenzeit wertvolle Nährstoffe aus den Anden in den Amazonas . Das kalkarme Gewässer (ca. 0,5°dKH) hat einen Ph-Wert um den Neutralpunkt 7. Es ist milchig trüb, da der Boden lehmhaltig ist und sich viele Schwebstoffe im Wasser lösen. Weil man in solchem Wasser mit einer Sichttiefe von höchstens einem halben Meter kaum etwas erkennen kann, spielt Weißwasser in der Aquaristik keine große Rolle. 


Auf diesem Bild sieht man den Unterschied zwischen Schwarzwasser und Weißwasser sehr deutlich.
Obwohl die Flüsse Rio Negro und der Rio Solimoes aufeinander treffen, vermischen sie sich aufgrund der unterschiedlichen Wasserwerte erst nach 6 Kilometern zum Amazonas. 
Bildquelle: http://tabeabrazil.blogspot.de/2010/05/blog-post.html


Spezielles Wasser
Ganz spezielles Wasser gibt es jedoch in den Seen Afrikas, dem Victoriasee, Malawisee und dem Tanganjikasee. Diese sind sehr basisch und hart, aufgrund des Kalkgesteins, das sich im Wasser löst. Hier lebt eine bunte Vielfalt an Barschen und auch anderer Fische, die sich an die extremen Bedingungen angepasst haben und dort vorkommen. Kuckuckswelse aus dem Tanganjikasee benötigen diese Barsche sogar, um ihre Eier großzuziehen.

In Sulawesi in Indonesien gibt es die Seen Mahalona, Towuti und Matano. Hier sind verschiedene Garnelen, wie Rotliniengarnelen, Harlekingarnelen, Kardinalsgarnelen und Wasserschnecken, wie Tylomelania, heimisch. Die Seen ist sehr Nährstoffarm und die Temperatur beträgt von der Oberfläche bis zum Grund durchgehend 28-30°C. Darüber hinaus liegt der Ph-Wert extrem hoch.  

 
   
 
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